Eine Email von Ludwig Steininger aus München
An experimental investigation into the effects of traffic noise on
distributions of birds: avoiding the phantom road.
Link zu einer Studie aus dem USA
Anmerkungen dazu von Ludwig Steininger
In einer bemerkenswerten Arbeit wurde die Wirkung
von Straßenverkehrslärm auf Vögel in ihrem natürlichen Habitat
untersucht. Dabei wurde nicht – wie in allen anderen vergleichbaren
Studien bisher – ein Vergleich zwischen den Habitaten neben einer
Straße und Habitaten abseits einer Straße durchgeführt.
Vielmehr wurde erstmals großflächig Straßenlärm über Lautsprecher
abgestrahlt und damit eine künstliche Straßen über eine Länge von 500
m erzeugte („Phantomstraße“). Dadurch konnten Effekte wie
Kollissionen mit Fahrzeugen, Abgase und sonstigestoffliche Emissionen
von Fahrzeuge, Störungen der Sichtachse etc., die sich ebenfalls auf
die Vogelwelt auswirken könnten, ausgeschaltet und nur die
Lärmwirkung untersucht.
Das Ergebnis war, dass die Gesamtpopulation der Vögel nur aufgrund
des Straßenlärms um etwa ein Viertel abnahm und einige Arten
vollständig abwanderten.
Diverse Untersuchungen, zuletzt im Großraum Paris, zeigten, dass auch
bei Menschen, die in der Nähe stark befahrener Verkehrswege wohnen,
eine Selektion durch Abwanderung bzw. gezielte Zuwanderung
sozial/finanziell schwacher Schichten erfolgt ist: wer das Geld hat,
zieht weg, wer keines hat, muss in billigeren, aber lauten Wohnungen
wohnen. Da haben es die Vögel einfacher – sie fliegen einfach
woanders hin….
Die Auswirkungen einer solchen Bevölkerungsselektion, die auch an
Bahnlinien auftritt, wurde natürlich in keiner der bekannten
Möhler-etc-Studien zur Belästigungswirkung des Schienenlärms auch nur
angedacht und stellt auch immense Anforderungen an epidemiologische
Studien zu medizischen Lärmwirkungen.
Presse zum Ausbau der Rheintalbahn 
Hat dies auf BürgerMacht rebloggt.